Drogengebrauchende Menschen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, von HCV und HIV betroffen zu sein. Durch verschiedene Konsumformen und einen Mangel an sauberen Konsumutensilien besteht zudem die Möglichkeit, Infektionen an andere Personen weiterzugeben.
Um dem entgegenzuwirken, hat die Braunschweiger AIDS-Hilfe im März ein niedrigschwelliges Test-und Beratungsangebot für drogenkonsumierende Personen gestartet.
Im Rahmen von Schnelltestungen kann auf Hepatitis C, HIV und Syphilis getestet werden. Zudem erhalten alle Personen, die einen Schnelltest machen, eine ausführliche Beratung und eine individuelle Risikoanalyse ihres Konsumverhaltens.
Innovativ an diesem Projekt ist, dass der Peer-Ansatz verfolgt wird.
Viele Menschen scheuen sich vor einer Hepatitis C-Therapie, da diese Therapie lange Zeit als sehr belastend empfunden wurde und oftmals starke unerwünschte Nebenwirkungen auftraten.
Das Wissen, dass die neue HCV-Therapie wesentlich nebenwirkungsärmer, effektiver und kürzer ist, ist noch nicht flächendeckend im Personenkreis der Drogengebraucher*innen angekommen.
Wir planen ein Buddy-Konzept, bei dem ein „Buddy“ mit Erfahrungskompetenz in Sachen moderner HCV-Therapie aus der Peergruppe diese Vorbehalte entkräftet und Ängste vor der modernen Therapie nimmt. Der Buddy soll bei einem reaktiven Testergebnis in weiterführende Hilfen vermitteln und für Fragen, Sorgen und Nöte ansprechbar sein. Die Buddys werden durch die Braunschweiger AIDS-Hilfe angeleitet und fortgebildet.
Ziel des Projektes ist es, die Gesundheit drogengebrauchender Menschen zu verbessern und Infektionsketten zu durchbrechen.
Das Projekt wird ermöglicht durch eine Spende der Gilead Sciences GmbH.